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Welche Rolle spielt ein funktionierendes Netzwerk für einen TrauerRedner?

Bevor ich Ihnen die aktuelle Marktsituation und die Anforderungen an diesen Beruf(-ung) erläutere möchte ich eine klare Botschaft senden: NEIN – ohne ein aktives und gepflegtes Netzwerk haben TrauerRedner in der Zukunft keine Chance!

Kennen Sie dieses Szenario?

Sie kommen hoch motiviert aus einer Ausbildung, einem Seminar.
Sie haben alle Fachkenntnisse mit viel Mühe und Arbeit erworben.
Sie besitzen das nötige Know How um für Ihre Kunden tätig zu werden und wollen jetzt loslegen.

Aber wie ?
Wie sollen Sie Ihre Vermarktung jetzt alleine schaffen?

In der Regel stehen Sie jetzt alleine da und sind auf sich selbst und ausschließlich auf Ihre Eigen-Motivation angewiesen.
Und genau diese entscheidet über Erfolg oder Misserfolg!

Wie wäre es, auch nach dem Seminar ein ganzes Netz von Experten mit vielfältigsten Kenntnissen und Expertisen an Ihrer Seite zu haben?          – Und das auch noch kostenfrei?
Unterstützung von Menschen, die Ihnen den Erfolg auch wirklich gönnen und sich darüber freuen?
– Und das auch noch kostenfrei?

Neugierig?
dann lesen Sie bitte den Artikel bis zum Schluß!

Lassen Sie uns kurz einige Jahre zurückblicken:

Damals gab es kaum Bedarf an TrauerRednern. Also hat man damals anscheinend geeignete, persönlich bekannte „Redner“ angesprochen, zwecks Erledigung der TrauerRede. Sie können sich vorstellen, dass das Niveau und die Ansprüche zwecks fehlender Vergleichsmöglichkeiten unterdurchschnittlich waren. Aber es war damals ausreichend und es wurde nicht mehr eingefordert, zudem gab es keine fundierte Ausbildungsmöglichkeit aus Mangel an Bedarf.
Fazit: ein/zwei Bücher kaufen, Kurzkonzept mit Standardbegrüßung erstellen, Einleitung, der persönliche Teil, die Verabschiedung und ggfs. die Grablegung. Fertig. Gut, gewiss gab es auch früher Redner, die viel Mühe investiert haben.

Wie war dann die weitere Entwicklung?

Dr. Dirschauer war meines Wissens der Erste der sich intensive Gedanken über die Struktur und den Ablauf einer kompletten Trauer-/Erinnerungsfeier inklusive verschiedener Grablegungen gemacht und in einem Büchlein niedergeschrieben hat. Dr. Dirschauer ist daran „Schuld“ , dass ich TrauerRedner wurde. Seine Worte und Textideen haben mich inspiriert. Endlich gab es erste Anfänge und wertvolle Hilfestellungen für den TrauerRedner in der täglichen Praxis. Das war ein erster wichtiger Schritt in Richtung Struktur der Trauerrede und Qualitätssicherung durch klar vorgegebene Parameter! DANKE lieber Herr Dirschauer.

Jetzt möchte ich zu den Veränderungen in den letzten 13 Jahren kommen. Das ist die Zeit, die ich mit berufsbedingten kleinen Unterbrechungen, als TrauerRedner selbst miterlebt habe. Würde ich heute noch die TrauerFeiern so abhalten, wie in meiner Anfangszeit, würde ich heute keinen einzigen Auftrag mehr bekommen!

Was ist passiert?

Die Bestatterstruktur hat sich völlig verändert: Plötzlich gab es neue junge, dynamische und innovative Bestatter auf dem Markt, die in direkten Wettbewerb mit den „alten“ Bestattungshäusern getreten sind. Und die waren erfolgreich! Solche neuen Bestatter sind inzwischen meine größten Auftraggeber! Meine „alten“ Bestatter spielen eine eher untergeordnete Rolle, manche sind auch vom Markt verschwunden.

Die Erwartungshaltung dieser erfolgreichen Bestatter ist eigentlich nichts Neues. Hier ein paar Beispiele: Zielgruppengerechte Ansprache, gepflegtes Auftreten, Eloquenz gepaart mit Intelligenz, Fachkompetenz, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und professionelle Selbstvermarktung, auch mittels Internetauftritt.

Millionen Menschen in Deutschland sind laut dem Sinus-Institut in Heidelberg aus der Kirche ausgetreten und diese Entwicklung wird sich fortsetzen. Und glauben Sie mir, es sind nicht nur diejenigen, die Kirchensteuer sparen wollen.
Allerdings haben die Angehörigen hohe Anforderungen an uns TrauerRedner – und das mit Recht! Der Verlust eines geliebten Menschen ist ein einschneidendes Erlebnis, ein Schock für die Angehörigen. Daher ist es immens wichtig einen vertrauensvollen Menschen-TrauerRedner als Fels in der Brandung an ihrer Seite zu haben.

Anbei noch einige wichtige Anforderungen:

  • Ein strukturiertes und emphatisches Vorabgespräch mit den Angehörigen führen zu können,
  • Flexibilität
  • Aktiv ZUHÖREN
  • sich selbst zurücknehmen können (Der TrauerRedner spielt in dieser Situation keine Rolle!)
  • Aufbau und Komposition einer Trauerrede
  • Verfassen eines persönlichen Porträts
  • Klare Aussprache
  • Angenehme und geschulte Stimme.
  • Grundkenntnisse der Trauerpsychologie

Immer wieder höre ich wunderbare Texte, die absolut unpassend und teils schwer verständlich vorgetragen werden. Schade für die Angehörigen, für eine Trauerfeier gibt es keine Wiederholungs-Möglichkeit!

All die oben genannten Fakten und Parameter müssen wir als TrauerRedner lernen und beherrschen, das ist unsere Pflicht und gebietet die Verantwortung den Angehörigen gegenüber.

Um diese komplexen Anforderungen mit der heutigen Dynamik erfolgreich erfüllen zu können, bedarf es einer soliden Ausbildung.
Trauerrednerausbildung mal schnell in 2-3 Tagen oder einfach mal online, ohne einem Team von nachweislich erfolgreichen Experten und Dozenten,  kann nicht funktionieren.
Die Nachhaltigkeit und der Bezug auf die Praxis ist bei diesen Kurzseminaren heute nicht mehr ausreichend! 
Ich weiß, heute soll alles kurz und ganz schnell gehen.

Ich bin seit über 26 Jahren in der Erwachsenenweiterbildung tätig und habe hunderte von  verschiedenen Seminaren  methodisch und didaktisch konzipiert.
Speziell eine professionelle TrauerrednerAusbildung in ein paar Stunden funktioniert nicht.

Mein Tipp: sparen Sie sich lieber die Zeit und das Geld.

Networking

Ein oft verwendetes Wort, aber was bedeutet das für einen TrauerRedner und wie macht man das? Ich hatte in den ersten Jahren kein Netzwerk. Bei für mich schwierigen Trauerfällen (z.B.: Sternenkinder, Kleinkinder, Jugendliche, fürchterliche Unfälle, Suizide) habe ich mich ganz häufig gegenüber den Angehörigen völlig hilflos gefühlt.

Inzwischen bin ich stolz ein Mitglied im Netzwerk von mehr als einhundert tollen und erfolgreichen TrauerRednern und TrauerRednerinnen zu sein. Hier hole ich mir das nötige neue Know How, Inspiration, Motivation und Kraft, Möglichkeiten zur Mediation, Innovation und erfahre alle wichtigen Marktveränderungen in Gesamtdeutschland, Österreich und der Schweiz.
Ich bin stolz mit euch arbeiten zu dürfen: mein DANK geht an ALLE. Namentlich möchte ich erwähnen: Sabine, Thomas, Lydia, Gisela, Jakob und Tassilo.

FAZIT:
Ohne eine fundierte Ausbildung, Ohne ein funktionsfähiges und qualifiziertes Netzwerk hat der TrauerRedner der Zukunft keine Chance mehr mit immer komplexer werdenden Anforderungen und schwieriger werdenden Märkten erfolgreich zu bestehen. Noch ist der TrauerRedner ein neuer Beruf – noch haben wir keine Marktsättigung!!

Wo gibt es das sonst noch?

Ich wünsche Ihnen eine gute und gesunde Zeit.

Martin Schneller
Gründer und Leiter der 1. TrauerrednerAkademie in Deutschland